Kinematik der gleichmäßigen Beschleunigung
Beispiel:
Magnuseffekt
Eine Bananenflanke (Fußballjargon) ist ein
Querpass des Balls vor das gegnerische Tor (Flanke) mit stark gekrümmter
Flugbahn. Dafür wird der Ball mit Effet getreten. Technisch erreicht wird die
Bananenflanke durch den so genannten Innenspannstoß. Die krumme Flugbahn, die
der Ball bei der Bananenflanke beschreibt, entsteht durch eine Rotation des
Balls. Dabei reißt er Luft mit sich, und zwar in die Richtung, in die er sich
dreht (Magnus-Effekt). Benannt ist der Effekt nach seinem Entdecker, dem
deutschen Physiker und Chemiker Heinrich Gustav Magnus (1802-1870) Quelle: WIKIPEDIA
Infolge
der Rotation wirkt auf den Ball neben der Gewichtskraft und dem Luftwiderstand
also noch eine Magnuskraft. Diese Kraft steht
kann
näherungsweise nach folgender Formel berechnet werden.
FM = π . ρ . ω . r3
. v
a) Berechnen Sie die Magnuskraft FM mit einem Wert
·
der Dichte ρ der Luft von 1,20 kg/m3
·
Der Durchmesser r des Balls ist nicht festgelegt, ergibt sich aber daraus, dass der
Ball 1. kugelförmig sein und 2. einen Umfang von 68-70 cm haben muss.
·
einer Abschussgeschwindigkeit v von 30 m/s. Die Geschwindigkeit sei
während der gesamten Flugzeit konstant.
·
und dass sich der Ball 10 Mal pro Sekunde um
eine Achse, die Normal zur Geschwindigkeit steht, dreht. Die Umdrehungszahl ist
n [1/s]. Die Winkelgeschwindigkeit
ist ω = 2 π n
b) Nehmen Sie nun an, dass die
Magnuskraft während der Flugzeit
konstant wirkt und berechnen Sie mit Hilfe der Formeln der Kinematik unter
Beachtung des 2. Newtonschen Axioms die seitliche Ablenkung s am Ende der Flugbahn, die eine Länge
von 30 m haben soll. Die Gewichtskraft des Balls ist 4,3
N
Lösung:
a)
Berechnung der Magnuskraft FM
Es
werden die Dimensionen N, m, kg, s vereinbart.
Berechnung
der Winkelgeschwindigkeit aus der
Umdrehungszahl
ω
= 2 . π . n = 62,8 [1/s]
Berechnung
des Radius des Balls aus seinem
Umfang.
2 . π . r = 0,70
r =
0,11
FM
= π . 1,2 . 62,8 . 0,113 . 30
Magnuskraft FM = 9,5 N
b) Berechnung der seitlichen Ablenkung s
als Fall der gleichmäßigen translatorischen Beschleunigung.
Aus der
Magnuskraft und der Masse des Balls wird die seitliche Beschleunigung a berechnet. Hierfür verwenden wir das
2. Newtonsche Axiom.
Masse des Balls = (4,3
N / 9,81 m/s2) = 0,44 kg
Seitliche Beschleunigung a(0) = a(1) = konstant =
FM
/m = 9,5 N/ 0,44 kg = 21,5 m/s2
Kinematik
Die Flugzeit des
Balles ist unter Nichtberücksichtigung der Luftreibung das
Zeitintervall Δt(0,1)
= 30 m/ 30 m/s = 1 [s]
v(0) ist die Anfangsgeschwindigkeit des Balls quer
zu seiner Flugbahn. v(0) = 0
s(0) ist der Anfangswert der Auslenkung des Balls
quer zu seiner Flugbahn. s(0) = 0
Seitliche Auslenkung
a(0)
= a(1) = konstant, Fall
der gleichmäßigen Beschleunigung
Die
Formel für den Weg bei gleichmäßiger Beschleunigung ist
s(1)
= a(0). Δt(0,1)2/2 + v(0). Δt(0,1)
+ s(0)
s(1)
= 21,5 . 12/2 + 0 . 1
+ 0 = 10,8 m