Kinematik einer Bewegung mit nicht konstanter Beschleunigung
Für die allgemeine Bewegung gilt
a = dv/ dt
v = ∫a dt + v1
v = ds/ dt ds= v . dt s = ∫v dt + s1
s = ∫(∫a dt + v1) dt + s1
Es werden die Dimensionen s, m vereinbart.
Intervall (0,1)
Der Weg beginnt bei 0.
Die Geschwindigkeit am Punkt 0 sei 10.
Die Beschleunigung am Punkt 0 sei 1 und nehme nach folgender Funktion
bis zum Punkt 1 linear auf den Wert 0 ab.
Der Punkt 2 sei nach 7 Sekunden erreicht.
Zu ermitteln sind der Weg und die Geschwindigkeit im Punkt 1.
An den Stellen, an denen zunächst Punkte eingetragen sind, sollen die fehlenden Werte errechnet werden.
a(0) = 1 a(1) = 0 m/s2
v(0) = 10 v(1) = … 13,5 m/s
s(0) = 0 s(1) = … 87,9 m
t(0) = 0 t(1) = 7 s
Aus dieser Gleichung wird durch Integration die Geschwindigkeit im Punkt 1 berechnet. Sie wird gewählt, weil die Randwerte von a im Intervall (0,1) bekannt sind.
Annahme (Aufgabenstellung):
Die Funktion der Geschwindigkeit wird dadurch ermittelt, dass statt des bestimmten Integrals das unbestimmte Integral gelöst wird.
Aus folgender Gleichung wird durch Integration der Weg im Punkt 1 berechnet. Sie wird gewählt, weil nunmehr die Randwerte von v im Intervall (0,1) bekannt sind.
Intervall (1,2)
Die Länge des Weges im Intervall Δs(1,2) = 10,10 ist gegeben.
Die Geschwindigkeit soll in diesem Intervall konstant sein (gleichförmige Bewegung).
Wegen der Vorgabe einer gleichförmigen Bewegung ist die Beschleunigung a in diesem Intervall konstant=0.
Zu ermitteln ist die Zeit, die im Punkt 2 vergangen ist.
a(1) = 0 a(2) = 0 m/s2
v(1) = 13,5 v(2) = 13,5 m/s
s(1) = 87,9 s(2) = 87,90 + 10,10 = 98 m
t(1) = 7 t(2) = … 7,75 s
S(2) – s(1) = v(1).(t(2) – t(1))
10,1 = 13,5.(t(2) – 7)
t(2) = 10,1/ 13,5 + 7 = 7,75
Intervall (2,3)
In diesem Intervall erfolgt eine Bremsung (Verzögerung) bis zum Stillstand. Der Wert der Verzögerung ist gegeben.
Zu ermitteln ist der Gesamtweg und die Gesamtzeit.
a(2) = -6,5 a(3) = -6,5 m/s2
v(2) = 13,5 v(3) = 0 m/s
s(2) = 98 s(3) = … 112,04 m
t(2) = 7,75 t(3) = … 9,83 s
Aus dieser Gleichung wird durch Integration die Zeit im Punkt 3 berechnet, da die Randwerte v bekannt sind.
Da a keine Funktion von t ist, sondern eine Konstante, ist die Integration besonders einfach.
v(3) – v(2) = a(2).(t(3) – t(2))
0 – 13,5 = -6,5(t(3) – 7,75)
Da die obere Grenze der Zeit nicht bekannt ist, wird eine Variable für die Zeit eingeführt.
v(t) := v(3) = 0 (Stillstand)
t := t(3)
v(t) -13,5 = - 6,5(t – 7,75)
v(t) = 13,5 – 6,5(t – 7,75)
-13,5 = -6,5.t(3) + 6,5.7,75
6,5.t(3) = 13,5 + 6,5.7,75
t(3) = 9,83
Aus dieser Gleichung wird durch Integration der gesamte im Punkt 3 zurückgelegte Weg berechnet.
Die Funktion der Geschwindigkeit von der Zeit hatten wir zuvor berechnet. Um die Klarheit des Berechnungsganges zu bewahren, nehmen wir keine Vereinfachungen vor.