Erster Hauptsatz und spezielle Zustände
a) Was ist die
Aussage des 1. Hauptsatzes der Wärmelehre
b) Wie sind die folgenden Zustände
definiert?
·
Isochore Zustandsänderung
·
Isobare Zustandsänderung
·
Isotherme Zustandsänderung
c) Bei einer isothermen Expansion
wird die zugeführte Wärmeenergie restlos in mechanische Arbeit umgewandelt. Leite
die Formel für die Berechnung der Arbeit aus der Volumenänderung ab.
d) Adiabatische Zustandsänderung.
Entwickle die Zustandsgleichung aus der Gleichung des 1. Hauptsatzes, der
Gleichung für die Wärmekapazität und der Gleichung für das ideale Gas.
e) Entwickle die Formel für die adiabatische
Volumenarbeit, d.h. die Arbeit, die bei einer adiabatischen Entspannung
verrichtet wird.
f) Was ist eine polytrope Zustandsänderung?
Lösung
a) Was ist die Aussage des 1. Hauptsatzes der Wärmelehre
Der erste Hauptsatz der
Thermodynamik ist aus dem Satz der Energieerhaltung abgeleitet: Jedes System
besitzt eine innere Energie U. Diese
kann sich nur durch den Transport von Energie in Form von Arbeit W und/oder Wärme Q
über die Grenze des Systems ändern, das heißt:
dU = dQ + dW dQ = dU
+ p . dV
Dabei ist dW = - p
. dV die Volumenarbeit. Die Gleichung gilt für
das ruhende System. Beim bewegten System kommen die äußeren Energien (potentielle
und kinetische Energie) hinzu.
Die Energie eines abgeschlossenen Systems bleibt unverändert.
Verschiedene Energieformen können sich demnach ineinander umwandeln, aber
Energie kann weder aus dem Nichts erzeugt, noch kann sie vernichtet werden.
b) Wie sind die folgenden Zustände definiert?
Isochore Zustandsänderung
Zustandsänderung des idealen Gases
bei konstantem Volumen
dQ = dU
Isobare Zustandsänderung
Zustandsänderung des idealen Gases
bei konstantem Druck. Der 1. Hauptsatz vereinfacht sich nicht.
Isotherme Zustandsänderung
Da die Temperatur konstant ist,
ist dU = 0.
dQ = p
. dV
dW = - p . dV
dW = - dQ
c) Bei einer isothermen Expansion wird die zugeführte Wärmeenergie
restlos in mechanische Arbeit umgewandelt. Leite die Formel für die Berechnung
der Arbeit aus der Volumenänderung ab.
p = (m
. Rs
. T)/ V
p . dV = dQ = (m
. Rs
. T) . dV/ V
Integral über
dQ zwischen den Grenzen V1 und V2
dQ = m
. Rs
. T . (ln V2
- ln V1)
dQ = m
. Rs
. T . ln (V2/
V1)
p1/ p2 = V1/
V2
dQ = m
. Rs
. T . ln (p2/
p1)
dW = - m .
Rs .
T . ln (V2/
V1)
p1 . V1 = p2 . V2 = -m . Rs .
T
dW = - p1 .
V1 . ln (V2/
V1)
Für V2>V1 ist dW<0 die gelieferte Arbeit. Die Energie des
Systems dU = dQ
+ dW
nimmt ab.
Für V2<V1 ist dW>0 die aufgewendete
Arbeit. Die Energie des Systems dU = dQ
+ dW nimmt zu.
Die
isotherme Expansion von Volumen V1 auf V2
erfolgt mit konstanter Temperatur T1, wobei die Wärme Q12
aufgenommen und die Arbeit W12 abgeführt wird. Das Gasvolumen
wird größer, der Druck sinkt aber die Temperatur wird durch die Zufuhr von Q12
konstant gehalten.
d) Adiabatische Zustandsänderung. Entwickle die Zustandsgleichung aus
der Gleichung des 1. Hauptsatzes, der Gleichung für die Wärmekapazität und der
Gleichung für das ideale Gas.
Die Änderung erfolgt ohne
Wärmeaustausch mit der Umgebung, daher ist
dQ = 0
0 = dU + p . dV
dU = m
. cv
. dT
p = (m
. Rs
. T)/ V
0 = m . cv .
dT + (m .
Rs .
T)/ dV/ V
Rs = cp - cv
-cv . dT/ T = (cp - cv) . dV/ V
Integration
zwischen den Grenzen "1" und "2"
-cv . ln (T2/
T1) = (cp - cv)
ln (V2/ V1)
(T1/ T2)cv = (V2/
V1)(cp - cv)
cp/
cv = k Definition des Adiabatenexponenten
(T1/ T2) = (V2/
V1)( k - 1)
e) Entwickle die Formel für die adiabatische Volumenarbeit, d.h. die Arbeit,
die bei einer adiabatischen Entspannung verrichtet wird.
Durch die Arbeit bei Entspannung
wird dem System Energie entzogen, da definitionsgemäß keine Wärmeenergie
zugeführt wird. Das Vorzeichen ist daher negativ. T1
ist die Anfangstemperatur und T2 die
Endtemperatur.
dW = - dU = -cv .
m . (T1 – T2)
dW = - m .
Rs .
(T1 - T2)/ (k
- 1)
dW = - n . R . (T1 - T2)/ (k- 1)
f) Was ist eine polytrope Zustandsänderung?
Die p, V - Kurve liegt zwischen
einer Isothermen und einer adiabatischen Zustandsänderung.
Polytropenexponent n; 1
< n <
k
p . Vn =
konstant
In den Gleichungen für die
adiabatische Zustandsänderung kann
k durch eine
Zahl n ersetzt werden.