Zentripetalbeschleunigung
a) Bei welcher Umdrehungszahl fliegt ein Körper von einer
sich drehenden Scheibe, wenn die Haftreibungszahl μ0 zwischen Scheibe und Körper 0,45
und sein Abstand r zum Drehpunkt 30 cm ist.
b) Der Teller befinde sich zunächst in Ruhe und beschleunige
dann gleichmäßig mit α = 3,0 1/s². Nach wie viel Sekunden löst sich der Gegenstand
vom Teller?
Lösung
a) Bei welcher
Umdrehungszahl fliegt ein Körper von einer sich drehenden Scheibe, wenn die
Haftreibungszahl μ0 zwischen Scheibe und Körper 0,45 und sein Abstand r zum Drehpunkt 30 cm
ist.
Beschreibt man das Objekt auf einer rotierenden Scheibe in
einem Inertialsystem, so möchte sich der Körper gemäß
Trägheitssatz nicht auf einer Kreisbahn, sondern unter Beibehaltung seiner
Geschwindigkeit geradeaus weiterbewegen; es wirkt auf ihn aber die „nach innen“
gerichtete Zentripetalkraft.
Radialbeschleunigung
az = Zentrifugalbeschleunigung
v = w . r
w = v / r
az = v . w = w . r . w = w².r
az = v²/r
Anwendung des 2. Newton´sches Axioms für die Translation
in Richtung des Radius
Fz = m . az
Fz = m . w². r
Gemäß
Aufgabenstellung muss die Zentrifugalkraft die Haftreibungskraft FR0 überwinden.
Berechnung der Haftreibungskraft:
Gleit-Reibungszahl μ
Haftreibungszahl μ0
Die Normalkraft
steht senkrecht auf der Reibungsfläche FN
FR0 = μ0
. FN
FN = m . g
FR0 = μ0
. m . g
Damit ein Körper
relativ zu einem rotierenden Bezugssystem, in Ruhe gehalten wird, müssen sich
die Fliehkraft und die nach innen gerichtete Zentripetalkraft kompensieren. Die
Bedingung gemäß Aufgabenstellung lautet daher
FR0
= Fz
μ0 . m . g = m . az
Auflösung nach w
μ0 . g = az = w². r
Ermittlung der Kreisfrequenz. Bitte nicht nach w auflösen, sondern Operationen auf dem Taschenrechner
durchführen.
0,45 . 9,81
m/s² = w². 0,30 m
w = 3,84 1/s
Frequenz f = w / 2 p = 0,61 1/ s
b) Der Teller befinde
sich zunächst in Ruhe und beschleunige dann gleichmäßig mit
α = 3 1/s². Nach wie viel Sekunden löst sich der Gegenstand vom Teller?
Es wirkt hier zusätzlich zur Zentripetalkraft die
Tangentialkraft, da der Teller gleichmäßig mit der Winkelbeschleunigung a
beschleunigt wird.
Benötigt wird der Betrag a des Vektors a mit den Komponenten az und
aT.
Die Bedingung lautet
μ0 . m . g = m . |a| oder
|a| = μ0 . g
|a| = (az2 + ar2)1/2
Der Betrag a des
Vektors a ist die Wurzel aus
seinen Komponenten
ar = α . r
az = w2 . r
|a|
= (α2 .
r2 + w4 .
r2 )1/2
|a|
= r .(α2 + w4)1/2
|a|
= 0,30 .(3,02 + w4)1/2
Die
Bedingungsgleichung lautet nun
μ0 . g = 0,45 .
9,81 = 4,414 = 0,30 .(3,02 + w4)1/2
Die Operationen zur
Ermittlung von w werden auf dem
Taschenrechner durchgeführt.
w = 1,546
1/s
Da α gemäß Aufgabenstellung gegeben ist,
kann so t ermittelt werden.
α = w/ t
t = w/ α
t = 1,546 1/s / 3,0 1/s²
t = 0,515 s