Wellen.  Gesetze bei der Ausbreitung von Wellen

 

a) Wie lautet das Prinzip von Huygens?

b) Was versteht man unter der Polarisation einer Welle?

c) Nenne ein Beispiel für eine longitudinale Welle.

d) Was ist die Reflexion einer Welle?

e)  Was ist Beugung?

Beschreiben Sie, was bei der Beugung einem optischen Gitter erfolgt.

e) Was geschieht mit einer Welle beim Übergang zwischen Medien verschiedener Dichte?

f) Bei welcher Technik spielt die Wellenüberlagerung eine große Rolle?

 

Lösung:

Quelle: u.a. WIKIPEDIA

 

a) Wie lautet das Prinzip von Huygens?

Das huygenssche Prinzip besagt, dass jeder Punkt einer Wellenfront als Ausgangspunkt einer neuen Welle, der so genannten Elementarwelle, betrachtet werden kann. Die Wellenfront ergibt sich durch Überlagerung aller Elementarwellen. Da die Elementarwelle eine Kugelform bzw. Kreisform hat, bildet sich auch eine rücklaufende Welle. Aus dem huygenschen Prinzip folgen viele Spezialfälle, wie Beugung im Fernfeld oder Nahfeld.

 

b) Was versteht man unter der Polarisation einer Welle?

Die Polarisation einer Transversalwelle beschreibt die Richtung ihrer Schwingung. Ändert sich diese Richtung schnell und ungeordnet, spricht man von einer unpolarisierten Welle. Der Polarisationsgrad gibt den geordneten Anteil an. Bei in Ausbreitungsrichtung schwingenden Wellen, den Longitudinalwellen, gibt es keine Polarisation. Polarisationsarten:

 

lineare Polarisation: Die Richtung der Schwingung ist konstant. Die Auslenkung aus der Ruhelage (im Fall der mechanischen Welle eine Verschiebung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung) ändert periodisch ihren Betrag und ihr Vorzeichen. Die Richtung in Bezug auf eine bestimmte Ebene kann als Winkel angegeben werden (bei seismischen Wellen üblich) oder als Anteil der beiden Komponenten parallel bzw. senkrecht.

 

Zirkulare Polarisation: Der Betrag der Auslenkung ist (abgesehen von Modulation) konstant, ihre Richtung ändert sich innerhalb der senkrecht zum Wellenvektor stehenden Ebene mit konstanter Winkelgeschwindigkeit.

 

Elliptische Polarisation ist eine Mischform. Die Auslenkung beschreibt dabei eine Ellipse.

 

Es gibt zwei Hauptformen der Polarisation terrestrischer Rundfunksender:

die vertikale Polarisation mit senkrecht zur Erdoberfläche verlaufendem elektrischem Feld, die horizontale Polarisation mit parallel zur Erdoberfläche verlaufendem elektrischem Feld. Bei Rundfunksendern im Mittel- und Langwellenbereich wird vertikale Polarisation verwendet, weil so die Bodenwellen-Versorgung am einfachsten möglich ist und Rundstrahlung erreicht wird. Eine flach strahlende, horizontal polarisierte Antenne müsste dafür in großer Höhe (typisch halbe Wellenlänge, also 100 m oder mehr) zwischen mindestens zwei Masten aufgespannt werden und hätte den Nachteil unerwünschter Richtwirkung. Zudem ist die Streckendämpfung einer vertikal polarisierten Bodenwelle in diesem Frequenzbereich geringer, weil nur wenige vertikale Absorber ausreichender Höhe existieren.

 

Für einen optimalen Empfang müssen die Sende- und die Empfangsantenne die gleiche Polarisationsdrehrichtung haben. Ist dies nicht der Fall, entstehen erhebliche Dämpfungen des Signals, in der Praxis zwischen 20 und 30 dB. Aufgrund dieser Tatsache kann man durch bewusste Änderung der Polarisation sowohl atmosphärische Störungen als auch bestimmte elektronische Störungen unterdrücken.

 

c) Nenne ein Beispiel für eine longitudinale Welle.

Eine Longitudinalwelle (von lat. longus „lang“) – auch Längswelle genannt – ist eine physikalische Welle, die in Ausbreitungsrichtung schwingt. Das Standardbeispiel für Longitudinalwellen ist Schall in Gasen oder Flüssigkeiten. Ihr Gegenstück ist die Transversalwelle, deren Amplitude senkrecht zur Ausbreitungsrichtung steht. Longitudinalwellen sind Druckwellen. Das bedeutet, dass sich in einem Medium Zonen mit Überdruck bzw. Druckspannung (bzw. Unterdruck oder Zugspannung) in der Ausbreitungsrichtung fortpflanzen bzw. verschieben oder ausbreiten.

Die einzelnen Teilchen im Ausbreitungsmedium, Atome oder Moleküle, schwingen hierbei in Richtung der Ausbreitung um den Betrag der Amplitude hin und her. Nach dem Durchlauf der Schwingung bewegen sich die Teilchen wieder an ihre Ruhestellung, die Gleichgewichtslage, zurück. Durch die Ausbreitung der Schwingung geht keine Energie verloren, abgesehen von Reibungsverlusten zwischen den Teilchen.

Bei Ausbreitung von einer konzentrierten Quelle in den Raum nimmt die Leistungsdichte mit dem Quadrat des Abstandes von der Quelle ab, da die vom Raumwinkel eingeschlossene Fläche mit dem Abstand quadratisch wächst.

Die Leistung einer Longitudinalwelle ist proportional zum Quadrat der Amplitude der Auslenkung oder der Druckspannung; 

 

d) Was ist die Reflexion einer Welle?

Reflexion bezeichnet in der Physik das Zurückwerfen von Wellen an einer Grenzfläche, an der sich der Wellenwiderstand oder der Brechungsindex des Ausbreitungsmediums ändert. Bei glatten Oberflächen gilt das Reflexionsgesetz, es liegt der Fall der gerichteten Reflexion vor. An rauen Oberflächen werden Wellen diffus gestreut und in diesem Fall gilt näherungsweise das lambertsche Strahlungsgesetz.

 

Das Reflexionsgesetz besagt, dass der Ausfallswinkel (auch Reflexionswinkel) genau so groß wie der Einfallswinkel ist, und beide mit dem Lot in einer Ebene, der Einfallsebene, liegen. Im Fall von Wellen muss dabei die Wellenlänge erheblich größer sein als die Abstände zwischen den Streuzentren (beispielsweise Atome). Andernfalls kann es zur Ausbildung mehrerer "Reflexionsstrahlen" kommen, beispielsweise bei Röntgenstrahlen, die an einem Kristall reflektiert werden.

 

Teilweise Reflexion und Transmission einer eindimensionalen Welle an einer Grenzfläche.

In der Regel wird bei der Reflexion nur ein Teil der Energie der einfallenden Welle reflektiert, man spricht in diesem Zusammenhang auch von partieller Reflexion (teilweiser Reflexion). Der restliche Anteil der Welle breitet sich im zweiten Medium weiter aus (= Transmission), durch den geänderten Wellenwiderstand erfährt die Welle dabei eine Richtungs- und Geschwindigkeitsänderung. Der Brechungswinkel lässt sich mit dem snelliusschem Brechungsgesetz und die Amplituden der Reflexion und Transmission mit den fresnelschen Formeln berechnen - abhängig vom Wellenwiderstand und der Polarisation.

 

Ein Spezialfall der Reflexion ist die Totalreflexion, bei der die Welle beim Einfall auf ein Medium mit niedrigerem Wellenwiderstand vollständig an der Grenzfläche reflektiert wird. Genau betrachtet tritt dies nur bei ideal transparenten Medien auf. Ist beispielsweise das zweite Medium in einem bestimmten Frequenzbereich absorbierend, kommt es zur sogenannten abgeschwächten Totalreflexion, bei der sich das Reflexionsverhalten in diesem Bereich ändert. Angewendet wird die Totalreflexion beispielsweise bei der Retroreflexion (Reflexion einer Welle in Richtung der Quelle).

 

Ein Impuls beliebiger Kurvenform ist ein Wellenpaket, das nach den Regeln der Fourieranalyse in eine Summe von Sinusschwingungen unterschiedlicher Wellenlänge zerlegt werden kann. Zwischen zwei Reflektoren im Abstand A sind nur solche erlaubt, für die gilt: Unter bestimmten Voraussetzungen bleibt die Kurvenform des daraus zusammengesetzten Impulses gleich und dieses Soliton kann ungedämpft zwischen den beiden Reflektoren pendeln. Durch Vergleich dieser Pendeldauer mit den exakten Zeitmarken einer Atomuhr kann man extrem hohe Frequenzen bestimmen.

 

e)  Was ist Beugung?

Beschreiben Sie, was bei der Beugung durch ein optisches Gitter erfolgt.

 

Gitter sind Blenden mit periodischen Spalten. Die Beugung am Gitter ist damit ein wichtiger Spezialfall der Beugung an Blenden. Zur Beugung kommt es durch Entstehung neuer Wellen entlang einer Wellenfront gemäß dem huygens-fresnelschen Prinzip. Diese können durch Überlagerung zu Interferenzerscheinungen führen.

 

Sind in regelmäßigen Abständen viele Spalte angeordnet, ergibt sich eine Reihe von Beugungsreflexen, deren Anordnung derjenigen entspricht, die man bei einem Doppelspalt mit dem gleichen Abstand erwartet. Mit zunehmender Anzahl der Einzelspalten werden die Reflexe aber zu immer schärferen Linien. Da die Lage der Reflexe von der Wellenlänge des Lichtes abhängt, kann man optische Gitter zur Trennung verschiedener Wellenlängen nutzen. Das ist im Monochromator und bei der Spektroskopie der Fall.

 

e) Was geschieht mit einer Welle beim Übergang zwischen Medien verschiedener Dichte?

Der Brechungsindex, auch die Brechzahl oder optische Dichte, ist eine optische Materialeigenschaft. Diese dimensionslose physikalische Größe gibt an, um welchen Faktor die Wellenlänge und die Phasengeschwindigkeit des Lichts kleiner sind als im Vakuum.

 

An der Grenzfläche zweier Medien unterschiedlicher Brechungsindizes wird Licht gebrochen und reflektiert. Dabei nennt man das Medium mit dem höheren Brechungsindex das optisch dichtere. Dies ist nicht zu verwechseln mit der "optischen Dichte" als Maß für die Extinktion.

 

Der Brechungsindex ist eine der zentralen Bestimmungsgrößen für optische Linsen. Die Kunst der Optikrechnung zur Auslegung optischer Instrumente beruht auf der Kombination verschiedener brechender Linsenoberflächen mit passenden Glassorten.

 

In der Chemie wird der Brechungsindex bei einer bestimmten Temperatur oft eingesetzt, um flüssige Substanzen zu charakterisieren. Die Temperatur und die Wellenlänge, bei der der Brechungsindex bestimmt wurde, werden dabei dem Symbol für den Brechungsindex angefügt, für 20 °C und die Natrium-D-Linie.

 

Die Bestimmung des Brechungsindex erlaubt eine einfache Bestimmung des Gehaltes einer bestimmten Substanz in einem Lösungsmittel:

 

Zucker in Wein, Grad Oechsle

Harz in Lösungsmittel

Gefrierschutzmittel (meist Ethylenglycol) im Kühlwasser von Verbrennungsmotoren oder thermischen Solaranlagen

 

Mikroprozessoren werden mittels Photolithographie hergestellt. Die Ätzmaske wird dabei durch ultraviolettes Licht einer Wellenlänge von 193 Nanometern übertragen. Normalerweise sind die kleinstmöglichen Abmessungen durch die halbe Wellenlänge begrenzt. Durch Einsatz von Flüssigkeiten mit einem Brechungsindex von 1,6 gelang es, ein Gitter paralleler Linien mit einer Dicke von nur 29,9 Nanometern zu erzeugen. Dadurch ist bei der Chipherstellung eine zukünftige weitere Steigerung unter Verwendung der gleichen Lichtquelle möglich.

 

f) Bei welcher Technik spielt die Wellenüberlagerung eine große Rolle?

 

Um bei verschiedenen Mobilfunktechniken die Auswirkungen der Interferenz zu vermeiden, werden bestimmte Maßnahmen ergriffen. Nenne ein Beispiel.

 

Bei der QAM wird der Träger mit Kreisfrequenz zweifach mit 90° Phasenverschiebung verwendet. Darauf werden mittels multiplikativer Mischung zwei unabhängige Basisbandsignale aufmoduliert. Anschließend werden die beiden modulierten Signale addiert, um das Sendesignal zu erhalten. Die beiden Basisbandsignale werden in der englischsprachigen Literatur auch als I für In-phase component und Q für Quadrature Component bezeichnet, wovon sich die Bezeichnung IQ-Modulation ableitet. Die beiden Basisbandsignale I und Q können unabhängig oder voneinander abhängig gewählt werden. Durch die Art der Abhängigkeit lassen sich mit dieser Modulatorstruktur alle linearen und nichtlinearen Modulationsformen, wie die Amplitudenmodulation (AM), Winkelmodulationen,  wie die Frequenzmodulation (FM), realisieren.

 

Tragen die beiden Basisbandsignale I und Q voneinander unabhängige Informationen, so spricht man von der QAM.

 

Zur Demodulation im Empfänger muss der Träger nicht nur mit der gleichen Frequenz wie beim Modulator vorliegen, sondern auch in identischer Phasenlage. Dies wird auch als kohärente Demodulation bezeichnet. Bei nicht korrekter Phasenlage würden sich die Teile der beiden unabhängigen Basisbandsignale überlagern und aufgrund deren Unabhängigkeit eine korrekte Rekonstruktion des Sendesignals im Empfänger verhindern.

 

Die korrekte Phasenlage ist dabei durch zusätzliche Verfahren sicherzustellen, die über das Modulationsverfahren hinausgehen. Die Verfahren dazu richten sich nach der jeweiligen Anwendung. Beispielsweise werden bei analogen QAM-Verfahren Burst-Signale verwendet. Im Bereich der digitalen Signalübertragung werden periodisch spezielle Synchronisationssequenzen übertragen, die dem Empfänger bekannt sind. Der Empfänger justiert im Rahmen der Synchronisierung solange die Phasenlage im Demodulator, bis die bekannten Synchronisationssequenzen passend empfangen werden.

 

Burst-Signale dienen zu Prüfzwecken oder zur zeitlich begrenzten Übertragung der Information der Phasenlage und der Frequenz einer Schwingung. Der Synchronization Channel ist ein Downlink-Kanal in GSM, der dem Endgerät hilft, die Kanalstruktur zu erkennen und den BCCH zu finden. Der SCH wird immer genau im achten Timeslot nach dem FCCH übertragen. Durch den Empfang des SCH kann die Rahmenstruktur erkannt und dadurch der BCCH gefunden werden. Im SCH wird nur die aktuelle Framenummer sowie der BSIC ausgesendet. BCCH und PBCCH. Der Broadcast Control Channel ist ein Downlink-Kanal in GSM, der dem Endgerät Informationen über die aussendende Zelle liefert. Dies sind z. B. die PLMN-Kennung des Netzes, Cell-ID, Location Area, Kanalstruktur, Zugriffsbeschränkungen, Verfügbarkeit von Datendiensten und Frequenzen der Nachbarzellen.

 

Burst-Signale werden mit maximaler Leistung und festen Frequenzen gesendet. Dies wird biologisch als schädlich angesehen.